Energie und Gebäude
Ressourcen sparen - CO2-Emissionen verringern - Kosten reduzieren
Die Klimakrise fordert uns zum Handeln auf. Etwa 30 % der gesamten CO2 - Emmissionen in Deutschland wird durch den Betrieb von Gebäuden verursacht (Industrie ausgenommen). Mit der zuletzt hinzu gekommenen Knappheit und Preissteigerung bei der Energieversorgung kommt zu den ökologischen Gründen auch ein hoher ökonomischer Druck hinzu, um dringend anstehende Energiespar- und Sanierungsmaßnahmen zu ergreifen.
Nutzungsverhalten anpassen und minimal investive Maßnahmen ergreifen
Nicht alle nutzbringenden Maßnahmen lassen sich direkt umsetzen. Manches benötigt eine langfristige Vorplanung, es bestehen Lieferengpässe oder es mangelt an zeitlichen und finanziellen Ressourcen.
Wir stellen Ihnen mit der folgenden "Checkliste Gebäuderundgang" ein Handwerkszeug zur Verfügung, mit dessen Hilfe Sie Maßnahmen identifizieren können, die entweder durch Ihr Nutzungsverhalten oder durch geringen Aufwand schnell zum Erfolg führen.
Falls Sie die benötigten Hilfsmittel nicht zur Hand haben, können Sie diese bei der Stabsstelle Nachhaltigkeit kostenfrei ausleihen:
- eine Wärmebildkamera, die Sie an Ihr Smartphone koppeln können
- ein digitales Thermometer
- ein Temperatur-Messgerät für Warmwasser
- ein Energiekostenmessgerät
Energiecontrolling und -effizienz durch Erfassung von Verbrauchsdaten
Wissen Sie, wie viel Strom, Gas, Öl oder Wasser Sie monatlich in Ihrem Gebäude(komplex) verbrauchen? Fachleute sind sich einig: nur mit einer soliden Datenbasis können wir erkennen, wo der Verbrauch überdurchschnittlich hoch ist und ob Maßnahmen, die ergriffen werden, überhaupt zu Einsparungen führen. Ein jährliche Betrachtung von Rechnungsbeträgen reicht dafür nicht aus!
Daher wird eindringlich empfohlen: machen Sie sich die Mühe, monatlich Zähler abzulesen. Damit gewinnen Sie interessante Erkenntnisse und nur so können Sie Schwachstellen analysieren und ehrgeizige Umweltziele verfolgen.
Das Bistumsportal, auf dem ohnehin alle Liegenschaften des Bistums und von allen Kirchengemeinden erfasst sind, bietet bereits die Voraussetzungen, die entsprechenden Einträge vorzunehmen und Entwicklungen zu verfolgen. Sprechen Sie uns an, wenn Sie Fragen oder Vorschläge zur praktischen Nutzung haben!
Der Aufwand von monatlichem Ablesen ist natürlich hoch und kann nicht von Einzelnen oder rein Ehrenamtlich geleistet werden. Zu bedenken wäre daher, schon jetzt schrittweise auf "smarte Geräte" umzurüsten. Dann kann man Verbräuche bequem aus der Ferne verfolgen und abrufen. Oft ist aber ein hinreichender WLAN-Empfang Voraussetzung. Informieren Sie sich bei Ihrem Erergieversorger, welche technischen Möglichkeiten es gibt und welche Kosten mit einer Umrüstung verbunden wären.
Sonnenstrom für kirchliche Immobilien
Die Installation einer Photovoltaik-Anlage ist heutzutage auf fast allen Dächern ökologisch sinnvoll und in vielen Fällen auch wirtschaftlich gesehen eine lohnende Investition. Im Bistum Limburg wird momentan eine Handreichung erarbeitet, die technische Hinweise und Empfehlungen zum Betrieb bei kirchlichen Immobilien geben wird.
Nach einem Grundsatzbeschluss der Verwaltungskammer von 2008 ist die Errichtung von PV-Anlagen auf Kirchendächern momentan nicht genehmigungsfähig. Solange diese Regelung noch gültig ist, kann zunächst das große Potential auf Dächern ausgeschöpft werden, die von dieser Regelung nicht betroffen sind.
Heizen von Kirchenräumen
In Kirchen existieren vornehmlich Heisysteme, die die gesamte Luft erwärmen. Das ist mit einer ökologisch und ökonomisch nicht mehr vertretbaren Verschwendung von Ressourcen verbunden. Auch wegen der oft geringen Zahl von Teilnehmenden an Gottesdiensten oder anderen Veranstaltungen, müssen neue Wege gefunden werden. In einigen Diözesen gibt es daher bereits ein "Moratorium für Luftheizungen", das weitere Investitionen in Luftheizungen auf Basis fossiler Energieträger ausschließt.
Alternativ kann überlegt werden, in der kalten Jahreszeit Gottesdienste oder andere Veranstaltungen im Sinne einer "Winterkirche" in andere Räume zu verlagern, die effektiver zu heizen sind.
Langfristig muss auf andere Heizsysteme gesetzt werden. Vielfältige technische Lösungen stehen dafür bereits zur Verfügung. Fachkundige Informationen dazu gibt das Netzwerk "Energie und Kirche": https://www.energie-und-kirche.de/ . Das Netzwerk ist Herausgeber der Broschüre "Beheizen und Temperieren von Kirchen".
Ein Ansichtsexemplar eines beheizbaren Sitzkissens kann bei der Stabsstelle Nachhaltigkeit ausgeliehen und getestet werden!